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Weltpremiere auf der Frankfurter Musikmesse: Titanduplex

Neue Sauter-Erfindung beim 275 Konzertflügel für reineren Klang in den oberen Lagen

Schwingungsübertragung durch Titan

Frankfurt – Alfred Brendel kennt es, Lilya Zilberstein kennt es und Keith Jarrett kennt es – das Zinseln selbst bei hochwertigen Flügeln, wenn sie bei Klassik, Romantik und Jazz in die Tasten greifen. Gemeint ist die charakteristische und bisher unvermeidliche Unreinheit bei Flügeln im oberen Tonbereich - Diskant genannt. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die Spaichinger Pianofortemanufaktur Sauter eine neue Duplex entwickelt, die auf der Frankfurter Musikmesse vom 6. bis 9. April 2005 erstmals dem breiten Fachpublikum vorgestellt wurde. Die Sauter-Erfindung „Titanduplex“ ermöglicht erstmals die Feinjustierung von Flügelsaiten an der oberen Duplexmensur.

Bei allen bisher auf dem Markt befindlichen Flügeln sind die Silien (Duplexstege) fest in die Platte eingegossen. Eine Feineinstellung auf den richtigen Sollwert ist deshalb bei diesen Flügeln nicht möglich. Bei Pianisten, deren Kammermusikpartnern und bei Tonmeistern in Aufnahmestudios sind die Folgen dieser Bauart gefürchtet, da sie mehr oder weniger den Ton im Diskant „verunreinigt“;  Insider sprechen vom „Zinseln“.

Den Klavierbauern und –stimmern blieb bisher nichts anderes übrig, als den betreffenden Duplexabschnitt im Diskant mit Filz zu dämpfen, was zu einem dumpferen Ton führt. Die Pianofortemanufaktur Sauter hat diesen Mangel durch den Einbau von verschiebbaren Auflageböckchen behoben, die eine exakte Einstellung der zusätzlichen Saitenabschnitte möglich macht. Das Ergebnis ist ein ungewöhnlich reiner und brillanter Klang.

Zusätzlich zu der einstellbaren Duplexmensur beinhaltet die Sauter-Erfindung den Einsatz von Titan an den wesentlichen Stellen der Schwingungsübertragung. Titan ist sehr hart und besitzt daher eine große Schalleitfähigkeit. Durch seine geringe Dichte und seinen niedrigen Elastizitätsmodul erreicht es ein optimales Schwingungsverhalten. Titan hat damit große Vorteile gegenüber den im Klavierbau bisher eingesetzten Werkstoffen. Das klangliche Potential des Sauter Konzertflügels wird somit zur vollen Entfaltung gebracht.

Mit der Titanduplex-Erfindung sichert sich Sauter eine Alleinstellung auf dem weltweiten Flügelmarkt.

Im Übrigen besitzt der neue Konzertflügel alle wichtigen Ausstattungsmerkmale eines Instrumentes der Premium-Klasse: elegantes Finish, Resonanzboden aus feiner Bergfichte (Val di Fiemme), hochwertige Mechanik, Diskantsteg mit Ebenholzauflage, alle Holzteile aus hochwertigen, mehrfach verleimten Massivhölzern. Das Instrument besteht ferner aus einer Raste mit mehrschichtig verleimter Zarge und eingelassenem Buchenholzbalken, Ahornstegen und hydraulischer Dämpfung der Tastenklappe.

Der neue 275-er hat noch eine weitere Besonderheit aufzuweisen, die für ein angenehmes Spielgefühl sorgt: die Halbtöne bestehen aus Ebenholz, Ganztöne aus Tharan; der frühere Elfenbeinbelag auf den weißen Tasten wurde wegen seiner offenporigen, schweißaufsaugenden Wirkung geschätzt, ist aber seit längerem verboten. Der Kunststoff Tharan wurde so entwickelt, dass er die gleichen Eigenschaften wie Elfenbein aufweist. 

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