Mikroton
Das 1/16 Ton Klavier von SAUTER. Mit der Mikrotonalität wird versucht, auch die Bereiche zwischen den Halbtönen des üblichen Systems auszuloten und damit neue Bereiche der Klanglichkeit zu aktivieren. Bei den Klavieren ist dieses System bereits seit über 100 Jahren immer wieder Gegenstand von Aktionen und baulichen Aktivitäten gewesen.
1940 ließ sich Julián Carrillo ein Projekt für 15 verschieden gestimmte Klaviere patentieren. In der Klaviermanufaktur Carl SAUTER in Spaichingen fand er ein Klavierbauunternehmen, das ihm die entsprechenden Prototypen an Klavieren für sein Projekt baute. 1958, während der Brüsseler Weltausstellung präsentierte er seine Instrumente von SAUTER. Diese waren, je nach Modell, vom Ganzton bis zum Sechzehntelton gestimmt. In Brüssel erhielten die Instrumente damals eine Goldmedaille.
Das Sechzehntelton-Klavier ist von Taste zu Taste im 1/16-Ton-Abstand gestimmt, so dass eine normale Quinte auf diesem Instrument wie ein Halbton klingt, unter Auslassung eines 1/16-Tones. Vom untersten bis zum obersten Ton kommt man bei diesem Klavier auf genau eine Oktave Abstand zwischen den Tönen.
Der Klang ist bemerkenswert, da es nicht noch dem traditionell empfundenen Klangempfinden eines Klaviers klingt, sondern sich durch die permanent entstehenden Schwingungen der einzelnen Töne vollkommen neue Klangweiten ergeben. Für einen Pianisten ebenso wie für den Komponisten, der für diese Art von Instrument schreibt, ergeben sich aufgrund dieser Klanglichkeiten vollkommen neue Aufgaben.
Details: Das Klavier hat eine Bauhöhe von 116 Zentimetern, 97 Tasten und 291 Stahlsaiten, die durchgängig dreichörig gespannt sind (drei Saiten pro Ton).
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